Stammdatenmanagement, Core Business


Donnerstag, 23.06.2011 - 
Das graue Gold: 

Die beschreibenden Produktdaten sind der Kern des Geschäfts. Es gibt nicht schlimmeres als Firmen, die zwar ingenieur-technische Meisterleistungen fabrizieren, aber unfähig sind, diese Herauszuarbeiten und als Produktfeatures auch an den Mann zu bringen. In nahezu jedem Unternehmen pflegen wir die zu verkaufenden Produkte schön in eine Warenwirtschaft ein mit Verpackungseinheiten, Preisen und weiteren betriebswirtschaftlich und logistisch wichtigen Daten und die Merkmale des Produktes landen im Maximum in einem beschreiben Textfeld namens Artikelbeschreibung. Wenn es gut geht, dann lässt sich dieser Textblock noch ein wenig optisch strukturieren und durch verschiedene Schrifttypen auszeichnen. In wirklich vollendeter Form benutzen wir diesen Text dann IT-technisch als Quelle nicht nur der Angebots- oder Rechnungstexte, sondern das Marketing vielleicht ebenfalls automatisch für Produktflyer und Kataloge oder den Web-Shop.

Diese Stufe ist natürlich erstrebenswert, da sie für Straffung und Vereinheitlichung sorgt und dies ist meistens auch der Garant dafür, dass sich jemand auch mal intensiv mit Formulierung und Herausarbeitung der Verkaufsmerkmale und Vorteile gegenüber Mitbewerbern Gedanken gemacht hat. Dennoch impliziert diese Vorgehensweise einen maßgeblichen Fehler in der Denkweise, da die Verwendung in dieser Art und Weise im Webshop/Internet lediglich eine eindimensionale Strukturierung in einer Art Ordnersystem erlaubt. Hier können keine vergleichenden Strukturen auf der wirklichen Basis der Produktmerkmale entstehen, da die inhaltliche Basis der Artikelpflege dies nicht hergibt. Wie sollte Sie auch, denn fast alle Warenwirtschaften dieser Welt befassen sich aufgrund ihres generischen Charakters mit der betriebswirtschaftlich erforderlichen Anzahl der Felder, nicht aber mit den differenzierten Unterschieden von komplexen Artikelsortimenten und derer spezifischen Eigenheiten. Zu viele frei definierbare Felder müsste diese ERP-Systeme zur Verfügung stellen und verwaltbar machen um die notwendige inhaltliche Basis für komplexe Merkmalssuchen bereitzuhalten.

Aber was will er der Kunde im Internet: Womöglich ohne große Produktkenntnis trifft er im Internet auf ein riesiges Artikelsortiment mit einer Handvoll Wünschen an das Produkt, auf dessen Suche er sich durch filesystemähnliche Strukturen quält. Begeistert wäre der Kunde eine kleine passende Produktauswahl auf seine Anforderungen an das Produkt zu finden, aber das geht nur über eine produkttypspezifische Merkmalssuche, die natürlich nur aus einer entsprechenden inhaltlichen Basis gefüttert werden kann.

Mit genau dieser produkttypspezifischen Betrachtungsweise ist eine Warenwirtschaft, die generisch, branchenübergreifend den betriebswirtschaftlichen Ansatz fokussieren muss überfordert. Diese Lücke wurde eben auch von den diversen PIM-Herstellern erkannt, die versuchen einen entsprechend Container für ein solches sehr differenziertes Datenfundament bereitzuhalten.

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